Vertreibung und Völkermord in Bosnien-Herzegowina
Im Frühjahr 1992 begann mit dem Krieg in Bosnien-Herzegowina ein Völkermord
mitten in Europa: Die Stadt Prijedor und Umgebung gehörten zu den ersten Schauplätzen
so genannter ethnischer Säuberungen. Die hier lebenden Menschen wurden Opfer
von Massakern, Deportationen in Lager und Vertreibung.
Die Schreckensbilder aus dem Lager Omarska und die Vertriebenen und Flüchtlinge,
die das Land verließen, beherrschten die Schlagzeilen. Innerhalb weniger Monate
nach Kriegsausbruch verminderte sich die muslimische Bevölkerung in Prijedor
auf ein Zehntel ihrer ursprünglichen Größe. Bis zum Kriegsende im Jahr 1995
wurde knapp die Hälfte der 4,35 Millionen Einwohner Bosnien-Herzegowinas zu
Flüchtlingen und Vertriebenen. Von den fast zwei Millionen Betroffenen konnten
bis heute mehrere Hunderttausend in ihre Heimat zurückkehren, davon allerdings
nur ein Fünftel in den jetzt serbischen Landesteil. Prijedor - in der Republika
Srpska gelegen - ist eine Ausnahme.
Auf Grund des zügigen Wiederaufbaus der zerstörten Häuser zählt der Distrikt
zu den Gebieten mit den höchsten Rückkehrerzahlen. Einige hunderttausend Bosnier
leben noch immer im Ausland; viele von ihnen wollen nicht mehr zurückkehren.
Die Rückkehrer stehen vor der schwierigen Herausforderung, die ein friedliches
Zusammenleben von Muslimen und Serben heute darstellt.

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