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Propaganda und Lobbies II |
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Der Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei in den 1920er Jahren ist bis heute ein umstrittenes und oftmals von scharfen Auseinandersetzungen begleitetes Thema. Es haben sich Organisationen und Positionen herausgebildet, die einerseits die eigene Opferrolle betonen, andererseits die (ehemals) gegnerische Seite auf die Anklagebank setzen. Dieser Streit ist ein Streit um historische Erinnerung und auch ein Streit um Begriffe (Bevölkerungsaustausch, Umsiedlung, Zwangmigration, Genozid usw.). Als Akteure in dieser Auseinandersetzung treten private, teils aber auch staatliche Institutionen in Erscheinung. Das Internet bietet ihnen ein bedeutendes Forum, die jeweils eigene, meist propagandistisch verzerrte Sicht in die Öffentlichkeit zu bringen. Als Beispiel für eine solch einseitige türkische Sicht können Aktivitäten des türkischen Außen- und Kulturministeriums gelten. Auf diesen offiziellen, vom türkischen Staat betriebenen Webseiten finden sich immer wieder relativierende Darstellungen, die versuchen, griechischen Interpretationen des Bevölkerungsaustauschs und seiner Folgen zu widersprechen. Die Seite http://www.mfa.gov.tr/grupa/ac/acg/default.htm ist ein gutes Beispiel für diese öffiziöse Lesart der Ereignisse durch die türkischen Behörden.
LINK:Türkische Lobbyarbeit und Propaganda I
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